Sehenswertes in Lauf im Schwarzwald

Zwischen Steinbach und Achern, wo sich aus der weiten Ebene eine Menge weinreicher Hügel und waldiger Berge erheben, deren Hintergrund der lang gedehnte Rücken der Herrenwiese bildet, in dieser heitern, gesegneten, wohlbewohnten Gegend, erheben sich unweit hinter Bühl, auf der Höhe beim Dorfe Waldmatt, zwei gewaltige Quaderthürme weithin über ihre Umgebung, während in halbstündiger Entfernung, jenseits des Neusazer Thals, auf dem Waldhügel hinter Lauf, ein dritter Geviertthurm, als entsprechendes Gegenstück, einsam über die Wipfel der Bäume hervorragt. Stolz und düster blicken diese Ueberresre einer eisernen Vorzeit auf die Straße herab. Der vorbeiziehende Wanderer betrachtet sie mit wechselnden Gefühlen und fragt sich unwillkührlich:

Wer mögen die Ritter gewesen seyn, welche hier als Schirmer und Wohlthäter, oder als die Plage und der Schrecken des Gaues einst gehaust haben? Seine Neugier ist erwacht, die kühnen Thürme locken ihn nach ihrer freien, frohen Höhe. Er hat sie erreicht und erlabt sich jezt im Genusse kühlenden Schattens, erfrischender Luft und einer Aussicht, welche das Herz in die angenehmsten Empfindungen versenkt. Welch’ ein Garten ist diese Gegend! Das Füllhorn der Natur scheint über sie ausgeschüttet; sie prangt im Schmucke landschaftlicher Schönheit; sie athmet Reichthum und Gedeihen; sie wiederhallet friedlich und freudig vom regen Leben ihrer Bewohner. (Josef Bader, Badenia I, 1839 S. 151)

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