Sehenswertes Steinach

Da, wo das Dorf Steinach liegt, hat das Kinzigtal nicht mehr die Herbheit des oberen Tales, wo ihm dunkle Tannnenwälder, schmale Wiesenstreifem karge Ackerlängen und magere Bergweiden das Gepräge geben, wo die Kinzig sich teilweise noch zwischen eng herandrängenden und steil aufstrebenden Bergen hindurcharbeiten muß, wo die Siedlungen spärlicher und weiter zerstreut sind. Nein, hier säumen die Berge in malerischem Schwung mit den Laub- und Tannenwäldern ihrer Hänge ein Tal, in dem der Fluß, ein blinkendes, fließendes Band, begleitet wird von Wiesenflächen und fruchtbaren Feldern in breiten Streifen. Hier stehen die Berge gleichsam als treue Wächter schützend zur Seite oder bauen sich auf im Hintergrund, als wollten sie Siedlung und Menschen schützen vor Winter und Stürmen, vor Sorge und Leid. Sonne doch kann herein ins Tal und Segen und Regen bringende Winde. So breitet sich vor uns ein heiteres Bild voll Formen und Farben. Und da mitten drin liegt, weich eingebettet und in seinen Häusern zu einer festen Einheit zusammengeschlossen, das Dorf.

In den Seitentälern jedoch, die breiter oder schmäler ins Haupttal münden, fast immer aber eng und teilweise fast düster in Bergwäldern, Reutfeldern und Bergweiden enden, hat die Natur für Siedlung und Ackerland nur wenig Raum sich rauben lassen. Hier hat die Landschaft in vielem dann das Gepräge des oberen Kinzigtales. Aber auch hier stehen Häuser, und auch hier leben Menschen, die zur Gemeinde Steinach gehören.

Eine Einheit ist da, und doch eine Vielgestaltigkeit, und bei der Betrachtung der Geschichte des Dorfes Steinach muß darum immer wieder beachtet werden, daß diese Siedlung aus zwei Teilen besteht, aus dem eigentlichen Dorf und einer stattlichen Zahl von Höfen und Häuserm die teilweise zu Zinken zusammengeschlossen sind (Stricker, Sarach, Boxbach, Dochbach, Einet, Schwenden, Lachen, Runzengrabem Oberbach, Niederbach, Wangeln oder Wanglig), teilweise auch als Einzelhöfe stehen (Bölinsberg, Schneid, Eichlismatt, Großmatt). (Dr. O. A. Müller - Steinach i. K. 1139 - 1939 - aus dem Vorwort)

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