Sehenswertes Schuttertal

Zu den wichtigsten Wirtschaftsgebäuden der Schuttertäler Bauernhöfe zählte bis in die jüngste Vergangenheit hinein der Kornspeicher. Nicht jeder Hof besaß oder besitzt noch ein solches Gebäude. Denn viele Bauern benutzten einfach eine der Kammern im ersten Obergeschoß des Hofes zur Vorratshaltung. In der "Fruchtkammer" bewahrte man das gereinigte Getreide in langen, mit Füßen versehenen Truhen auf, die entsprechend den verschiedenen Getreidearten in einzelne Gefache aufgeteilt waren.

Nur wenige große Höfe hatten schon im 16. und 17. Jahrhundert einen Kornspeicher. Die meist freistehenden Speicher im Schuttertal wurden erst im 18. und 19. Jahrhundert gebaut. Möglicherweise hatten die Bauern mit der Vorratshaltung im Hofgebäude keine guten Erfahrungen gemacht. Das hölzerne, strohgedeckte Bauernhaus war ein Rauchhaus ohne Kamin. Und da eine Feuerstätte stets Gefahr bedeutete, wollte man seine Ernte, seine Vorräte lieber einem frei, etwas abseits stehenden Gebäude ohne Feuerstelle anvertrauen. Siebzehn solche alte Kornspeicher stehen heute noch im Schuttertal und sind eindrucksvolle Zeugen dafür, wie sehr sich unsere Vorfahren auch bei alltäglichen Dingen mit hoher, eigenständiger Kultur zu umgeben wußten.

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