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Jüdischer Friedhof Kippenheim-Schmieheim

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Daß er sich abseits des flutenden Verkehrs, in seine fühlbar weltentrückte Melancholie gebannt, an einen stillen grünen Hang bettet, hat den jüdischen Friedhof unweit beim Dorf Schmieheim vor Frevlertum und niedrigster Zerstörungswut bewahrt. Unter den Gedenkstätten der Ortenau eignet dieser eine herzenbewegende Beredtheit. Indessen, ehe von dem verträumten Bereich der letzten Ruhe einstiger israelitischer Angehöriger unserer Heimat gesprochen werden mag, soll der Ort Schmieheim uns kurz beschäftigen.

Der Chronist zitiert aus dem "Universal-Lexikon vom Großherzogtum Baden", das 1844 in Karlsruhe erschienen ist, ein paar Sätze, die insofern besondere Geltung haben, als sie einer Zeit entstammen, in der man den Gräbern, die heute vielfach verwittert sind, vermutlich noch viel freundliche Pflege hat angedeihen lassen. Unsere Quelle berichtet: "Schmieheim, Pfarrdorf, vom (damaligen) Amtsorte Ettenheim eine Stunde nordöstlich entfernt, hat in 168 Häusern und 218 Familien 603 evangelische, 14 katholische und 434 israelitische Einwohner, hat mehrere gute Steingruben, ein Bierhaus und drei Weinwirtschaften. Seine wohlhabenden Bewohner leben von Feld-, Wiesen-, Weinbau und von der Viehzucht; die Gemeinde besitzt große Waldungen ..."

Um die Mitte des letzten Jahrhunderts lebten, wie aus diesen Angaben in dem erwähnten Nachschlagewerk hervorgeht, über 430 jüdische Gemeindemitglieder in Schmieheim. Von ihnen haben wohl die meisten ihre letzte Ruhestatt auf dem jüdischen Friedhof gefunden. Auf diesem aber sind auch Einwohner aus anderen Orten der Landschaft im Umkreis von Schmieheim bestattet. Es handelt sich hier um einen sogenannten Verbandsfriedhof, der aus einer' ganzen Reihe von Gemeinden die irdischen Reste Heimgegangener jüdischer Einwohner aufnahm. Unser Bild (oben) gibt den Blick über die alte, zum Teil übermooste Mauer frei auf die ältesten, ganz einfachen, einander gleichen oder doch ähnelnden Grabmale aus Sandstein, von flächigen grauen und grünlichen Flechten überspannen. Spätere Gedenksteine verraten den Wandel der Formen bis in die dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts. (Otto Ernst Sutter)

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